Montag, 20. Oktober 2003
warum nur hab ich ein problem damit
wenn ein guter freund aus meiner vergangenheit sich endlich glücklich verliebt, von meinen beziehungsprob und sexlosigkeit aber weiß, und dann sowas schreibt wie:
ach mir gehts so gut, mein sexleben ist ausgefüllt wie nie zuvor, ausserdem hört sie gern meine musik mit mir
das ausharren hat sich wirklich ausgezahlt.
naja, ich hoff dir gehts in deiner beziehung jetzt auch so gut wie mir in meiner

warum vermeine ich immer in worten wie diesen so etwas wie triumph, ja sogar häme rauszulesen.
weil ich etwa ein schlechter mensch bin?
oder jemandem anderen so etwas nicht gönnen kann?
warum vermeine ich sogar so etwas wie eine neue nie gekannte arroganz in manchen stimmen zu hören oder zu lesen.
und es bezieht sich dies nicht auf kürzliche begebenheiten, sondern auch auf lang zurückliegende!
kürzlich telefonierte ich mit meinem von mir sehr geschätzten lehrer martin, er ist ein mann dem ich nie irgendwas missgönnen könnte- zum glück.
jedenfalls sagte ich ihm: ich habe immer drauf bestanden, freundschaften trotz neuer beziehungen fortzuführen, aber von mal zu mal merk ich, dass ich mir damit nur selber weh tue.
und dies ja vor allem in anbetracht einer beziehung, in der ich selber nicht ganz froh bin, und im bemerken, dass andere, von mir früher gekannte nun eine beziehung führen dürfen, in einer intensität die ich immer gesucht und nie gefunden habe.
RAINER du liest mich so fleissig hier - registrier dich mal und hilf mir ein bissale.

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Sonntag, 19. Oktober 2003
Langzeitarbeitslose in der Sackgasse
Das erste, was man dem Arbeitsmarkt, speziell nach Selbstkündigung bietet, ist Verweigerung und Auszeit.
Danach begibt man sich gemächlich auf die Jobsuche. Es ist dies ja schon eine fast altbekannte Routine.
Doch man findet sich in einer Zeit wieder, in der man erfahren muss, dass es für eine Stelle zwischen einhundert und vierhundert Mitbewerber gibt. Das senkt die Chance rein rechnerisch auf 1 bis 0,25%.
In der ersten Phase hat man noch Elan zur innovativen Eigeninitiative: man steuert Ziele an, die man sich schon lange beruflich gewünscht hat. zb Selbständigkeit. Doch fehlen einem Kapital, Connections
und Know-How, dann ist diese Idee von vornerein zum Scheitern verurteilt. Sich gegenüber der Konkurrenz
durchzusetzen, während man selber noch keinen Kundenstamm hat, ist vergebliche Mühe.

Es wechseln danach die Phasen des Bewerbens mit Phasen der Ruhe ab. Die Ruhe entsteht aus zeitweiligen
Enttäuschungen. Enttäuschungen sind Hoffnungen auf Jobs, die man sich lange erträumt hat, bei denen man sogar 1-2 mal zum Gespräch geladen wurde, und die dann ebenso in einer Absage enden. Die Stelle des Chefs nimmt das Arbeitsamt ein. Man arrangiert sich mit dem Arbeitsamt vernünftig und gütlich. Heißt es, man
möge kriechen, dann kriecht man. Denn ohne es verhungert man. Es ist ein Kavaliersdelikt, dem AMS-Betreuer
Zuversicht und Elan vorzugaukeln, doch ist es ein Sakrileg, dem externen coach 'Fakes' vorzulegen. Man ist sogar bereit, dieses Sakrileg zu verletzen.

Nach einem halben bis einem Jahr steht man an der Kippe von der gewöhnlichen Fluktuationsarbeitslosigkeit zur Langzeitarbeitslosigkeit. Es beginnt die Ächtung seitens der Umwelt. Kommt man in die Verlegenheit, neue private Kontakte zu knüpfen, dann sind sie nicht von langer Dauer oder vertiefen sich garnicht erst.
Nach und nach zieht man sich aufgrund dieser nonverbalen Ächtung unwillkürlich auch von Verwandten und Bekannten zurück. Denn ein Thema, welches gut 50% des Gesprächsstoff der anderen ausmacht, ist für einen selber peinlich.

Bei dem Thema GELD gibt es zwei Möglichkeiten
  • Man hat sich immer über seine Ausgaben und Konsumgüter definiert. In dem Fall (speziell bei Schulden) macht sich sehr bald ein starkes finanzielles Manko breit. Man drängt mit aller Kraft auf den Markt zurück. Man ist bereit, jegliche Arbeit, auch schlechter bezahlte, unter der eigenen Qualifikation anzunehmen.
  • Man hat nie soviel Geld gebraucht, wie man früher verdient hat. Das bedeutet einerseits, dass man eventuell noch auf marginale Reserven im Knappheitsfalle zurückgreifen kann - oder es bedeutet
    schlichtwegs, dass das wenige Geld, welches man jetzt zur Verfügung hat, für die notwendigen Kosten reicht.
    In beiden Fällen ist es so, dass die freitäglichen Nachmittagsfrust-Einkäufe ausfallen.

    Im Zuge der Ächtung seitens der Gesellschaft - welche auch immer das sei, die einen umgeben hat:
    Verwandte des Partners, Geschwister, Cyberbekanntschaften, ehemalige Mitschüler - beginnt man,
    einen unglaublichen Drang zu entwickeln, wieder für die Gesellschaft nützlich sein zu müssen. Es fällt einem auf, wie sehr sich manche Menschen auf glückliche Weise mit ihrer Arbeit identifizieren.
    In diesem Fall ist es besonders tragisch, wenn man ausgerechnet in der fatalen Schere zwischen erhöhtem Pensionsalter und erhöhter Arbeitslosigkeit driftet. Man wird matt in den Vorstellungsgesprächen.
    Früher noch dachte man, man bewältige das gut - nun aber kommt man zum Schluss, dass man in einem Bewerbungsgespräch auch beim besten Willen keine Zuversicht oder Selbstbewusstsein ausstrahlen kann.
    Man kommt zu dem Schluss: 'Wer mich jetzt noch nimmt, der muss echt an Poscha hobm!' Teils erscheint es einem, als hätten einen die Chefs nur zur eigenen Belustigung eingeladen, weil man vielleicht sowas wie ein Kuriosum ist.

    Auch in dieser Etappe des traurigen Spiel des Lebens gibt es zwei Möglichkeiten.
  • Speziell im ersteren Fall des akuten Geldmangels und der damit einhergehenden totalen Desperanz, mit einem Hang zu Passivität und Depression, verfällt man in Trunksucht, Spielsucht oder Geldausgeb-Wahn.
    Verstärkt wird auch dieses Verhalten durch Schulden oder Alimenteforderungen.
  • Im anderen Fall - und vor allem, wenn es sich um einen eigeninitiativ und aktiven betroffenen handelt - widmet man sich wieder alten Hobbies, um wenigstens irgendeine neue Perspektive zu haben,
    wenn die berufliche sich verschließt.
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    Samstag, 18. Oktober 2003
    wie man auf einen schock reagiert
    der erste, den hatte ich am 22. februar 2002, als der orden in die luft flog
    schlimm war auch das überwechseln des lesbischen paares, nämlich wie ich im power point kurs saß, online ging und gerade bemerkte wie sie sich bei der anführerin hineinschlichen
    schlimm war darüber hinaus das letzte verraten werden, ca 1 jahr nach dem ersten.
    erst sein hineinschnuppern, sein sich-hingeben und kriechen, und dann mir unversehens voll in den rücken fallen, wo er noch 2 tage zuvor die möglichkeit hatte mir alles ins gesicht zu sagen.
    aber das hat er sich nicht getraut, zu agieren wagte er erst aus der ferne.
    und wenn ich die contra-clique von da drüben jetzt lese kommt mir: das waren nie NIE meine leute. nie leute mit denen ich hätte kommunizieren oder eine freundschaft pflegen können. sie fühlen sich wohl in der pässlich nichtssagenden oberflächlichkeit. ja, sie fühlen sich wohl im pool ihres cash-flow überflusses und ihrer mangelnden durchdachtheit.

    es ist so mit einem schock. im ersten moment ist man ganz cool, weil das kann ja nicht sein dass der mir so in den rücken fällt und mir hiermit seine wahre fratze zeigt. und dann mehr und mehr noch und nöcher immer wieder mit kleinen zerstörerischen zynismen - da und dort.
    und da wunder sich einer, wenn bei mir bitternis einzug hält die mir heute - sieben monate danach - immer noch aus den fingern trieft. oh gott, was für einen tiefen kriecherischen wurm habe ich damals monatelang als meinen guten cyberfreund gelten lassen. wie ich immer sagte: die leute landen dort wie sie hingehören, rein sozial.
    die nation erhält den star, den sie verdient.

    und bei einem schock, der am anfang scheinbar garnicht wirkt aber doch immer wieder genährt wird, der kann nur tröpfchenweise ausgelassen werden, so wie man einen kelomat, ganz langsam stück für stück öffnet oder einfach eine mineralwasserflasche, die geschüttelt wurde. oder cola. falls euch das mehr sagt.
    und daher eben hält dieser schock solange, weil er monatelang verarbeitet werden muss. und DAS ist der grund, warum man über scheinbar lustig-zynisch-zerstörerische nebensächlichkeiten sehr lange nicht wegkommt. nie wieder müde wird, sie immer und immer wieder zu betrachten und erneut aufzurollen.

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    la rage au coeur
    mit einer unbezähmbaren wut im bauch
    ich habe es zweimal erlebt und das schlimme ist ja man darf es nicht rauslassen und muss nach draussen hin pässlich erscheinen
  • das eine mal war während der arbeitssituation. der platz war absolut unaushaltsam und ich erlebte jede minute dort am platz wie eine verg*waltigung.
    aber ich durfte meiner verzweiflung und wut dort nicht freien lauf lassen.
    zwar gab es zweimal partner in der zeit, doch speziell der zweite hätte sehr gut in die riege der damals mich umgebenden reingepasst. noch nie hab ich mich in nem partner so getäuscht wie in zweiterem.
  • das zweite mal dass mir dies geschah war während der zeit der forumsmoderation - speziell juli bis november 2001. ich hatte dort das gesicht zu wahren, da die ganze site ja unter der obhut eines künstlers lief. doch ich war mit häme und verrat konfrontiert, auch mit sticheleien an seiner, an meiner person der übelsten sorte. kann man bei interesse auf cellophan nachlesen. ich glaube aber nicht dass dieses interesse noch besteht.
    ich kann mich einzig erinnern dass ich am 23 sep. in tränen zerflossen auf meinem schaukelstuhl gesessen bin und dass ich am 3. nov. einen regelrechten auszucker hatte. es war zum glück der einzige.
    partner war damals keiner da.
    ja und selbst wenn ich durch das einzige ventil welches ich hatte, meine wut ausdrückte: durch worte, dann wurden ebendiese verlinkten worte mir zum verhängnis gemacht. bis heute verurteile ich jeden, der sich zu der damaligen contra-partie bekennt. und da gibt es kein zurück.
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